Während des Petersburger internationalen Forums, welches in der russischen Hauptstadt des Nordens vom 21. bis zum 23. Juni stattfinden wird, diskutieren Ökonomen, Markt-Analysten, Investoren, Chefs von Finanzgruppen und großen Unternehmen die wichtigsten Herausforderungen der Weltwirtschaft. Vor dem Ereignis spricht die Stimme Russlands mit Experten. Aleksej Sitnikow, Vize-Präsident für Management und Entwicklung des Skolkovo-Instituts für Wissenschaft und Technologie beantwortet die Fragen unseres Radiosenders über die wirtschaftlichen Perspektiven Russlands und über die Bedeutung des Forums.

Welche Erwartungen haben sie an das Forum vor dem Hintergrund, dass sich die Möglichkeit bieten wird, sich mit den Kabinettsmitgliedern der neuen russischen Regierung auszutauschen?

Im vergangenen Jahr, auf dem letztjährigen Sankt-Petersburger Internationalen Wirtschaftsforum, haben wir das Grundlagenabkommen mit dem Massachusetts Institute of Technology unterzeichnet. Dieses Jahr war sehr ereignisreich. Wir hoffen, dass wir auf dem diesjährigen Forum den Teilnehmern und unter anderem auch den neuen Kabinettsmitgliedern unter anderem darüber berichten können, welche Erfolge SkolTech seit dem Moment der Unterzeichnung des Abkommens auf dem vergangenen Forum erzielen konnte. In erster Linie wird es eine spezielle Sektion mit Präsentationen geben, in der über das Forschungsprogramm von SkolTech berichtet wird. Es wird mehrere Sektionen geben, die der universitären Thematik, führenden Universitäten und neuen Standards bei der Ausbildung von Führungskräften gewidmet sind, an denen wir als Institut teilnehmen. Unsere Teilnahme ist also sehr breit angelegt und darauf ausgerichtet, unsere wichtigsten Partner darüber zu informieren, was wir in dem Zeitraum seit dem letzten Forum erreichen konnten.

 

Welche Fragen werden Sie des Weiteren auf dem Forum erörtern, welche Diskussionen interessieren Sie dabei am meisten?

Wir haben vor, ein für uns sehr wichtiges Thema anzuschneiden, nämlich die Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Technologie mit der Industrie, deren Führungskräfte auf dem Petersburger Forum immer sehr gut vertreten sind. Wir arbeiten gerade an einem Forschungsprogramm, welches in enger Zusammenarbeit mit großen Unternehmen mit Staatsbeteiligung, mit Schlüsselpartnern des Skolkovo-Fonds, mit transnationalen Unternehmen durchgeführt wird, deren Führungskräfte ebenfalls auf dem Petersburger Forum präsent sein werden. Für uns ist das in erster Linie eine Gelegenheit zum Dialog und zur Sondierung neuer Kooperationswege, neuer Programme und Forschungszentren. Das sind Fragen, die sich auf die konkrete Anwendung beziehen und die sowohl wichtig für uns also auch für die Entwicklung des Instituts im Ganzen sind.

 

Wie wichtig ist die Teilnahme des Skolkovo-Instituts an diesem Forum?

Jedes Forum bietet nur begrenzte Möglichkeiten. Das sind einige Tage des Dialogs. Nichtsdestotrotz ist das keine Arbeit, sondern eher ein Uhrenvergleich: wer befindet sich wo und wer schaut wie in die Zukunft? In diesem Sinne ist das Sankt-Petersburger Forum von großer Bedeutung, denn bei dem Vergleich nehmen Staatschefs, sowie führende Persönlichkeiten der Wirtschaft in der Welt und in Russland speziell teil, Personen also, die maßgeblich die Richtung steuern, wohin sich unsere Wirtschaft bewegen soll, und was wir für Ideen über die Entwicklung unserer Gesellschaft generieren. Für uns ist das bedeutsam, da wir Teil dieser innovativen Wirtschaft sein wollen, die wir in Skolkovo mit aufbauen. Für uns ist es außerdem wichtig, unser Thema zu popularisieren und den wichtigsten Persönlichkeiten der traditionellen Wirtschaft darzulegen, nicht nur den russischen, sondern auch den ausländischen, wer wir eigentlich sind, was wir machen und welche Perspektiven und Möglichkeiten wir haben.

 

Welche Resultate wollen sie erzielen?

Ich wäre froh, wenn am Ende der Verhandlungen und Diskussionen einige neue Partnerprojekte mit unserer Industrie gestartet werden könnten und wenn wir konkrete Forschungsrichtungen bestimmen könnten, die, sagen wir, für unsere metallurgische Industrie, Materialwirtschaft oder für die Luftfahrtindustrie wichtig sind und sich für beide Seiten als nützlich erweisen. Dann können wir einen konkreten und für beide Seiten verständlichen Entwicklungsprozess bestimmen. Für uns heißt das, dass wir internationale Forschungszentren gründen, die wir momentan in partnerschaftlicher Zusammenarbeit mit dem Massachusetts Institute of Technology, mit russischen Universitäten und Instituten der Russischen Akademie der Wissenschaften schaffen.

 

An welchen Sektionen werden die Vertreter des Skolkovo-Instituts teilnehmen?

Wie ich schon erwähnt habe, werden wir an Diskussionen über führende Universitäten teilnehmen. Wir werden an Debatten über die Ausbildung von Führungskräften der neuen Generation teilnehmen. Außerdem präsentieren wir unser Forschungsprogramm.

 

Wie sehen sie die weitere Entwicklung des Skolkovo-Instituts?

Ich denke, dass das Skolkovo-Institut zu einem führenden Zentrum für Forschung und Kommerzialisierung in Russland werden sollte. Dafür orientieren wir uns anfangs auf die internationale Forschergemeinschaft, jedoch unter starker russischer Beteiligung. Deswegen sehe ich eine glänzende Zukunft für das Institut. Ich kann da allerdings nicht objektiv sein, da ich meinen Teil zu dessen Aufbau beitrage. Ich denke, dass wir angesichts unseres aktuellen Fortschritts gute Chancen haben. Wir haben einen Leiter. Wir haben einen Plan. Wir haben die finanzielle Unterstützung. Wir bauen die uns zu Verfügung stehenden Finanzierungsinstrumente aus, indem wir eine Stiftung gründen. Wir arbeiten aktiv mit der internationalen Forschergemeinschaft zusammen und tragen unseren Teil mit unseren Instituten dazu bei. Deswegen glaube ich, dass es um unsere Zukunft glänzend bestellt ist.

 

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